„Dann müssen wir natürlich verstehen, was „Freiheit“ bedeuten soll. Die meisten Fachleute sind sich einig, dass es das „Anderskönnen“ nicht gibt: Körperbewegungen werden durch Gehirnvorgänge ausgelöst und gesteuert, quantenmechanische Effekte mitteln sich in den relevanten Größenordnungen und bei einer Körpertemperatur von 37° aus. Wenn alle physikalischen Randbedingungen, also der Körper, die Konfiguration des Gehirns und die Umwelt identisch sind, dann wird es auch zu identischen Körperbewegungen und geistigen Abläufen kommen. “
„Anderskönnen gibt es nicht“ fasst Metzinger zusammen. Offensichtlich mag er der Aussage „der meisten Fachleute“ nicht widersprechen, aber das Ergebnis scheint ihn nicht zufrieden zu stellen: Denn sogleich wendet er ein:
„Die eigentlich interessante Frage ist, ob es Formen von Freiheit in einem schwächeren und trotzdem philosophisch interessanten Sinn gibt, die in diesem Sinne mit dem wissenschaftlichen Weltbild in Einklang zu bringen sind.“
Hier wird jede Logik mit Füßen getreten: Denn wenn es kein Anderskönnen gibt, dann gibt es in Bezug auf die Willensfreiheit auch keinerlei andere Formen von Freiheit, weder in einem schwächerem noch in einem stärkerem Sinn.
Warum vernebelt Metzinger mit seinem Einwurf der „eigentlich interessanten Frage“ die Diskussion, die an der Stelle, an der ein Anderskönnen verneint wird, zu Ende ist?
Thomas Metzinger/ „Neuro-Bashing“ als Nachfolger des „Veganer-Bashings“
[…] in einem früherem Beitrag „Thomas Metzinger : Die Freiheit, die ich meine …“ erwähnt, schließt sich Metzinger der Ansicht der „meisten Fachleute an, dass es das […]
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