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Das Freiheitserleben ist ein Gefühl wie andere neuronal erzeugte Gefühle auch
Helmut Fink:
„Das Freiheitserleben ist dann ein Gefühl wie andere neuronal erzeugte Gefühle auch. Zu glauben, dass diesem Gefühl eine reale Wahlfreiheit in der Außenwelt entspricht, wäre dann allerdings nur eine wenngleich nützliche – Illusion.
Zwar gibt es Handlungsfreiheit im Sinne der Abwesenheit von Hindernissen, so zu handeln wie man will.
Und es gibt den Willen als neuronal erzeugte Vorstufe möglichen Handelns. Aber von diesem Willen seinerseits noch einmal zu behaupten, er sei frei, hätte dann keinerlei objektive Grundlage mehr: Der Mensch kann zwar (in günstigen Fällen) tun was er will. Aber er kann nicht (im analogen Sinn) wollen, was er will.
Helmut Fink, Rainer Rosenzweig, in: Freier Wille – frommer Wunsch?, S. 11f
Neuronen sind Teil der materiellen Welt und unterliegen deren Gesetzen
Helmut Fink:
Alle Naturvorgänge folgen entweder deterministischen Verlaufsgesetzen oder sie enthalten streng indeterministische Prozesse, für die die Quantentheorie präzise Wahrscheinlichkeitsaussagen ermöglicht. In beiden Fällen kommt die Beschreibung ohne metaphysische Zutaten aus. Das Auffinden von Ursachen zur Erklärung von Phänomenen findet immer innerhalb der materiellen Welt statt. Diese Geschlossenheit der materiellen Welt finden wir überall bestätigt- Wieso sollten sie gerade bei bewussten Willensentscheidungen nicht gelten? Die Erklärung komplexer Phänomene durch Rückführung auf ihre konstituierenden Bestandteile hat sich tausendfach bewährt. Da scheint es nur konsequent, dieses reduktionistische Herangehen auch auf geistige Phänomene anzuwenden.
Welcher Spielraum könnte für eine Freiheit des Willens noch übrig bleiben, wenn der Zustand aller Neuronen zur (im Prinzip erforschbaren) Grundlage der Beschreibung gemacht wird? (mehr …)