Helmut Fink:
„Das Freiheitserleben ist dann ein Gefühl wie andere neuronal erzeugte Gefühle auch. Zu glauben, dass diesem Gefühl eine reale Wahlfreiheit in der Außenwelt entspricht, wäre dann allerdings nur eine wenngleich nützliche – Illusion.
Zwar gibt es Handlungsfreiheit im Sinne der Abwesenheit von Hindernissen, so zu handeln wie man will.
Und es gibt den Willen als neuronal erzeugte Vorstufe möglichen Handelns. Aber von diesem Willen seinerseits noch einmal zu behaupten, er sei frei, hätte dann keinerlei objektive Grundlage mehr: Der Mensch kann zwar (in günstigen Fällen) tun was er will. Aber er kann nicht (im analogen Sinn) wollen, was er will.
Helmut Fink, Rainer Rosenzweig, in: Freier Wille – frommer Wunsch?, S. 11f